John Martin Littlejohn (1866–1947)
In Europa nimmt die Osteopathie eine andere Entwicklung als in den Vereeinigten Staaten von Amerika. Ein Schüler von Still, der Engländer John Martin Littlejohn, bringt die Osteopathie nach Europa. Der aus Schottland stammende Mediziner übertrug Stills vorwiegend anatomisch begründetes Konzept auf die Physiologie und förderte die wissenschaftliche Anerkennung der Osteopathie. In London gründet er 1917 die bis heute existierende British School of Osteopathy. Nach England erreicht die Osteopathie in den 1950er Jahren auch den Kontinent. In Europa sind es vor allem die Therapeuten, die in der Osteopathie eine neue wirksame Form der manuellen Therapie sehen. So entwickelte sich hier die Osteopathie als rein manuelle Form der Medizin weiter – ganz so, wie sie von A. T. Still, einmal begründet worden war. Praktiziert wird die Osteopathie in nahezu allen europäischen Ländern.
In Europa ist die Osteopathie als eigenständiger Beruf derzeit in Großbritannien, Finnland, Belgien, Frankreich, Island und der Schweiz anerkannt. Seit Ende der achtziger Jahre finden in Deutschland berufsbegleitende Ausbildungen in Form eines 5-jährigen Studiums statt. Seit 1991 wird die Ausbildung zum Osteopathen auch in Österreich an der Wiener Schule für Osteopathie in Zusammenarbeit mit der Donauuniversität Krems durchgeführt. Sie dauert insgesamt 6 1/2 Jahre und ist offen für Ärzte und Physiotherapeuten. Sie schließt nach Absolvierung der Abschlussprüfung und der Verfassung der Masterthesis mit dem akademischen Titel Master of Science (MSc) in Osteopathie ab.
Bildnachweis: Wikipedia, Felder
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